Was ist das Beste was einem Stück Käse, wie z.B. dem Caciocavallo, mitunter passieren kann? Wenn er mit paar weiteren Zutaten gebraten wird. Das wird sich damals die Ehefrau des Silberschmieds gedacht haben, die wohlmöglich diese Mahlzeit erfunden hat. Der Ursprung dieses Gerichts führt uns nach Palermo in die “Via Argentiera”. Diese Straße hat ihren Namen den vielen Silberschmieden zu verdanken, die früher dort gelebt und gearbeitet haben. Zu der Zeit waren die Silberschmiede sehr wohlhabend, weil sie eben Silber und Gold verkauften. Der Legende nach soll ein Silberschmied jedoch in eine finanzielle Schieflage geraten sein, so dass er sich kein Fleisch mehr leisten konnte. Um die Miesere zu verdecken, wandelte seine Ehefrau ein sizilianisches Kaninchen-Gericht ab, das mit Essig und Oregano zubereitet wird. Anstelle des Kaninchens nahm sie kurzerhand den günstigeren Käse, denn während der Zubereitung roch es so wie das Fleischgericht. Wegen des Duftes, das sich verbreitete, bemerkten die Nachbarn somit die finanzielle Notlage nicht.
Nun, bei diesem Gericht fällt es mir sehr leicht auf Fleisch zu verzichten: Der Käse, mit einer leicht angebratenen Kruste und einem zartschmelzenden Kern, versilbert mir mit einem (Tomaten-)Salat mühelos ein fleischloses Essen.
Buon appetito,
euer Antonio.