Diese Woche hatte ich Geburtstag und zur Feier des Tages gab es “Cassata al forno”, die Vorgängerin der heute weitaus berühmteren “Cassata Siciliana”.
Die “Cassata Siciliana” ist heutzutage eine üppige Torte: Ein geschichteter Biskuitkuchen, gefüllt mit einer Creme aus Ricotta, überzogen mit einer Zuckerglasur und bunt mit kandierten Früchten dekoriert. Neben dem Cannolo ist sie vermutlich die bekannteste Süßspeise der Insel.
Möglicherweise werden die wenigstens aber wissen, dass meine heutige Version die ursprüngliche Variante davon ist. Eine alte, schnörkelöse aber dennoch unheimlich gute Variante. Ja, alt ist sie, die Tradition der "Cassata al forno”. Während der arabischen Herrschaft soll in Palermo ein Hirte Ricotta und Zucker in einer runden Schüssel mit dem arabischen Namen “quas’at” verrührt haben. Aus quas’at wurde dann Cassata. Zu dieser Zeit expandierte Palermo zu einer muslimischen Großstadt, die etwa mit Kairo vergleichbar war. Die Köche des damaligen Emirs waren später offenbar von dieser Süßspeise so entzückt, dass sie damit einen Kuchen kreierten. Sie umhüllten die gezuckerte Ricotta in Mürbeteig und backten den Kuchen im Ofen: Die “Cassata al forno” war geboren.
Ich weiß nicht, wie es damals dem Emir geschmeckt hat, aber ich garantiere euch, es ist pure sizilianische dolce vita.
Buon appetito,
euer Antonio